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Teilchenbeschleuniger auf einem Chip

Während meines Studiums gab da es einen dieser nerdigen Insiderwitze, die man schlecht erklären kann, wenn man nicht lange Zeit im selben Morast gesteckt hat.

Ab und zu ging es im Röntgenlabor um die Grenzen der dort verfügbaren Methodik. Und manchmal machte dann jemand eine Anmerkung der Art, dass das kein Problem sei. Man bringe einfach morgen seinen Taschenbeschleuniger mit.

Hinter dieser begrenzt witzigen Anekdote steckt, dass man mit Teilchenbeschleunigern – normalerweise recht imposanten Anlagen – aufgrund der dort verfügbaren Synchrotronstrahlung gewisse Untersuchungen machen kann, die uns mit der vorhandenen Ausrüstung verwehrt blieben. Und hin und wieder wäre es eben ganz angebracht gewesen, so etwas bei der Hand zu haben.

Wie das so mit Witzen ist: manchmal verselbständigen sie sich. Inzwischen sieht es so aus, als ob es Taschenbeschleuniger tatsächlich geben könnte. Offenbar macht man gewaltige Fortschritte bei dem Versuch, auf einem Siliziumchip einen integrierten Teilchenbeschleuniger herzustellen. Der beschleunigt Elektronen, und zwar mit Hilfe von Laserpulsen.

So ein Gerät hätte uns zwar im Röntgenlabor noch nicht wirklich weitergeholfen. Aber an die Spitze eines Endoskops montiert könnte es zum Beispiel zielgenaue Strahlentherapie ermöglichen.

Die ganze Geschichte bei Spektrum.