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Raumfahrt in Deutschland

Es wird höchste Zeit, das Thema Raumfahrt in Deutschland etwas genauer zu beleuchten, denn hier geschieht derzeit eine ganze Menge.

Startschiff

Schon im Oktober 23 ging ja die Meldung um, dass Deutschland vor der Nordseeküste einen schwimmenden Startplatz für Raumfahrzeuge plant. Die Rede ist genauer gesagt von einem Startschiff, welches von einem privaten Konsortium namens GOSA (German Offshore Spaceport Alliance) betrieben werden soll.

  • Update Dezember: Hier gibt es zumindest mal eine Darstellung des geplanten Schiffes. Echte Fotos habe ich noch nicht gesehen, obwohl das Gerät ja so gut wie fertig sein müsste. Ein erster Start ist im April 2024 geplant, mit einer Rakete des holländischen Raketenbauers T-Minus.
  • Update April 2024: Nun soll es der Juni sein. Und noch immer nirgends ein echtes Bild des Schiffes.

Raumfahrtunternehmen in Deutschland

Derzeit gibt drei Deutsche Hersteller von Trägerraketen: Isar Aerospace aus Ottobrunn, Rocket Factory Augsburg (RFA), und HyImpulse aus Neuenstadt am Kocher in Baden-Württemberg.

Wie man an zwei der drei Standorte ablesen kann, hat Bavaria One Früchte getragen: An der Technischen Universität München (TUM) wurde und wird beispielsweise eine leistungsfähige Fakultät für Luft- und Raumfahrtforschung aufgebaut, wie selbst die TAZ bereits 2019 anerkennend berichtete. Aus deren unmittelbarer Umgebung ging Isar Aerospace hervor.

Letztere plant ihre Starts aber nicht von der Nordsee, sondern von der Norwegischen Insel Andøya aus. Dort entsteht derzeit eine Startrampe für bis zu 100 Tonnen schwere Fluggeräte. Die Bedeutung für beide Länder mag man an der Tatsache ablesen, dass der Autor des entsprechenden Handelsblattartikels der Norwegische Wirtschaftsminister ist und der Kronprinz die Anlage gerade offiziell eröffnet hat.

RFA wiederum hat gerade eine Finanzierung über 30 MEUR von der Investmentgesellschaft KKR erhalten. Muttergesellschaft von RFA ist der Bremer Raumfahrtkonzern OHB, der auch zum Konsortium GOSA gehört. Im Gegensatz zur Konkurrenz ist die hier entwickelte Trägerrakete dreistufig, wiederverwendbar, und mit zwei Metern Durchmesser gar nicht so klein.

Für zukünftige Starts entsteht mit dem SaxaVord Spaceport auf den Shetland Inseln gerade eine weitere Anlage. (Update: SaxaVord wurde genehmigt.) Die Nordsee-Plattform ist also durchaus nur eine von vielen Alternativen.

HyImpulse wiederum wird nach aktueller Informationslage gar nicht von Europa aus starten, sondern in Australien. Was übrigens genau ein Paraffin-Hybridantrieb ist, wäre auch noch einmal näher zu beleuchten.

Fazit

Eine Menge Bewegung beherrscht also gerade das Geschäft mit unbemannten Satellitenstarts. Ungeachtet dessen kann sich Suzanna Randall Hoffnung machen, die erste Deutsche Astronautin zu werden. Aber das ist eine andere Geschichte.