Update: Die Inhaber von Barclays-Kreditkarten sind seit 1.2. offiziell BAWAG-Kunden.
Die Über uns – Seite auf der Barclays-Homepage klärt uns mittlerweile darüber auf, wer BAWAG ist (und kann nicht „lizenziert“ schreiben).
Interessanter ist eine weitere Meldung, die ebenfalls an gleicher Stelle zu finden ist. Ein Rebranding sei erst für Anfang 2026 geplant. Damit dürfte sich für die Kunden vorerst so gut wie gar nichts ändern. Vermutlich werden viele die Veränderung vorerst nicht einmal bewusst wahrnehmen.
„Bis auf weiteres“ ist also wohl etwa ein Zeitraum von einem Jahr.
Quo vadis, Barclays?
Erinnern wir uns: Barclays firmierte in Deutschland ja zunächst unter Barclaycard. In einem aufwändigen Rebranding tilgte man vor einiger Zeit das card.
Später begann man dann neben der Kreditkarte auch ein Tagesgeldkonto anzubieten. Nach einiger Zeit passte man die Zinsen sogar fast bis an das Niveau von Trade Republic an.
Verwirrend blieb die halbherzige Umsetzung: es gibt zwei verschiedene Logins für Kreditkarte und Tagesgeld. Ich habe noch keine Bank gesehen, die nur zwei Produkte anbietet (ja okay, Kredite machen sie auch noch) und dafür auf ihrer Homepage zwei verschiedene Logins bereitstellt. Dass Einzahlungen nur vom hinterlegten Referenzkonto akzeptiert werden, ist auch ein bisschen seltsam.
Es lässt sich spekulieren, dass man dort weit von einer einheitlichen Systeminfrastruktur entfernt ist und dass das Tagesgeld nur separat verwaltet wird, grob kaschiert vom Webportal der Bank. Anscheinend brauchte man das Produkt sehr schnell, und vielleicht will man es auch nicht lange anbieten. Ansonsten hätte man das wohl alles besser integriert.
Man stelle sich nur den Fall eines Kunden vor, der seine Kreditkartenrechnung mit dem Geld aus seinem Tagesgeldkonto begleichen möchte. Dieser Kunde ist gezwungen, sein Geld über den Umweg einer anderen Bank zu transferieren. Nicht gerade ein zukunftsweisendes Konstrukt.
All das passte ganz gut damit zusammen, dass man im Sommer 23 begann, über einen Verkauf des deutschen Barclays-Ablegers zu reden. Dieser ist mittlerweile perfekt, mit der österreichischen Bawag als Gewinner. Kennt Ihr nicht? Ich bislang auch nicht. Wikipedia nennt in einem Zug Begriffe wie “Arbeiterbank” und “Hausbank der Republik Österreich”, und dann hat man noch Cerberus im Rücken. Diesen Spagat schaffen nicht viele.
Schaun wir mal, wie sich die Produktpalette entwickelt. Fürs erste halte ich jedenfalls meine Füße still, Es bleibt mäßig spannend.
Keine Beratung, keine Empfehlung. Bitte wirf einen Blick auf den Disclaimer bezüglich Texten über Investments und Finanzdienstleistungen.